Griechenland 2008

Atemberaubendes Pindos-Gebirge4 min read

8. Oktober 2008

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Atemberaubendes Pindos-Gebirge4 min read

 

Nach den letzten Aufregungen um Helge an den Meteora-Klöstern zogen wir weiter in eine atemberaubende, noch nie erlebte Bergwelt, die mit den Rockys und allen schon gesehenen amerikanischen Nationalparks ohne weiteres mithalten kann. Zunächst querten wir auf unzähligen Steilkehren und schwindelerregenden Straßenkonstruktionen das Pindos-Gebirge. Dort trafen wir auch die drei lustigen Weiber, die viel Spaß an unserer spontanen Fotosession hatten.

Einen Tag später fuhren wir ins Timfi-Gebirge hinauf, die Gegdend dort nennt man Zagori. Es besteht aus einer eigentümlichen geografischen wie kulturellen Einheit, die aus 46 traditionellen Dörfern besteht. Malerische kleine Steinbrücken, alte Herrenhäuser, schöne Kirchen, die traditionellen Steinhäuser, vielfältige Tier- und Pflanzenwelt mit Bären, Schakalen und sonstigem Getier. Und natürlich seeeehr eindrucksvollen Schluchten, von denen die Vikos-Schlucht die eindrucksvollste ist. Nach einer stürmischen Nacht mit Regen und Hagel, Blitz und Donner ganz weit draussen allein in der Natur stiegen wir am nächsten Tag einen Weg hinan zu einem angeblich sehr schönen Ausblik. Was wir dann vorfanden, raubte uns wahrhaft den Atem: Fast 1000 Meter tief blickten wir von einem regelrechten Balkon nach unten in die Schlucht. Tiefe Wolken und Nebelfetzen versperrten zwar einen ungehinderten Blick, sorgten aber für eine ganz eigene, fast unheimliche Atmosphäre. Als wir uns sattgesehen hatten, stiegen wir einen Pfad hinunter, den man noch vor 100 Jahren als einzige Verbindung zur Aussenwelt nutzte. Steil winden sich dabei kunstvoll gehauene und gesetzte Steintreppen über den Berg, die in immer neuen Kurven und Wendungen ins Tal führen. Einmalig, so etwas haben wir noch niemals gesehen! Hoch tats natürlich weher als andersrum, aber diese Mühe war es wirklich wert. Unvorstellbar schön!

 

Hatte ich schon erwähnt, dass sich auch das Wetter beruhigt hatte? Am Nachmittag fuhren wir in endlosen Serpentinen hinüber auf die andere Seite der Schlucht nach Monodendri. Noch einen Balkon gibt es dort, wo es direkt und geradewohl 1000 Meer nach unten geht. Das genossen wir schweigend und ehrfurchtsvoll, denn so etwas bekommt man wirklich nicht alle Tage geboten. Lt. Eigenwerbung handelt es sich um die tiefste Schlucht weltweit. Obs stimmt, wissen wir natürlich nicht, aber egal – eindrucksvoll genug wars auf alle Fälle. Dann liefen wir noch zu einem alten Kloster, das mit einer weiteren Aussichtsplattform in die Schlucht hinunter dienen konnte. Und mit dem „Zitterpfad“, der vielleicht anderthalb Meter breit direkt am Felsen verlief und zur anderen Seite nur noch die endlose Tiefe als Nachbarn hatte… Zutiefst fasziniert schauten wir dem Treiben einer Busladung deutscher Rentner zu, die sich todesverächtlich den Pfad entlangtasteten. So beweist man sich wohl, dass man noch lebt…

Abendessen mal wieder in einer Taverne, dann auf einem Rastplatz die Nacht verbracht. Hier oben wird es ganz schön kalt… Am nächsten Tag – bei inzwischen wieder strahlendem Sonnenschein – kurvten wir durch die faszinierende Bergwelt des Timfi-Gebirges, das ein Teil des Pindos-Gebirges ist und sich hunderte Kilometer durchs Land zieht. Wirklich eine herrliche Gegend ohne viel Straßenverkehr – hier müsste man mal eine Moppedtour hinmachen. Ideen hätten wir ja schon… Kurz vor Saloniki besichtigten wir noch das Grab von Phillip, dem König der Mazedonier und Vater von Alexander des Großen, der 1977 in Vergina aus seinem Grab gebuddelt wurde samt unermesslicher Schätze, die nun im original Grabhügel zu besichtigen sind. Auch sehr eindrucksvoll. Am Abend erreichten wir dann unseren schon vertrauten Strand am Retzika-Beach nahe Saloniki, wo wir schon mit Ronny und zuvor allein waren. Und erneut eine Überraschung, denn zu allerersten Mal sah man direkt gegenüber, vielleicht 30 km über die Meeresbucht entfernt, den Olymp aufragen. Eine eindrucksvolle Erscheinung, die mit einem rosaroten Sonnenuntergang gekrönt wurde…

Unser Plan: Das schöne Wetter, das auf alle Fälle anhalten soll und eventuell durch ein zweites Hoch mit Nachschub versehen wird, nutzen wir natürlich noch aus. Wir waren heute schon im Wasser (nach anderthalbwöchiger Unterbrechung!), chillen jetzt am Strand mit Blick auf den Olymp (die Sonnenuntergänge!!!) und wollen noch irgendwann zum Chalkidiki, um dort noch ein wenig zu schauen. Das haben wir ja fast vollständig vernachlässigt bisher. Und wenn es dann schlechter wird mit dem Wetter, und wir noch unsere alten Freunde in Tuzla, die Supergriechen, besucht haben, treffen wir Vorbereitungen zur Heimkehr. Aber erst dann…!

8 Kommentare
  1. Christa

    He, wo ist jetzt mein Kommentar hin?? Ich schreibe schon eine ganze Weile (so schnell bin ich ja nicht), schaue mir nochmal ein Foto an und - ? Weg ist mein Text. Ich schrieb, dass diese Landschaft wohl was ganz Besonderes ist, was die Fotos erahnen lassen. Die Felsen ähneln denen der Sächs. Schweiz. Könnte das auch Sandstein sein? Wir haben auch wieder besseres Wetter, vielleicht hält es sich ja noch eine Weile. Ich melde mich bald wieder. Genießt Wetter, Land und leute. Liebe Grüße von eurer MuChri.

  2. Anett

    Hallo ihr Lieben, danke für Eure lieben Wünsche. Heute ist hier strahlender Sonnenschein und es ist auch schön warm - aber, das war ja nicht anders zu erwarten ;-) Morgen soll es dann schon wieder schlechter werden. Also, Samstag wollen wir ein kleines bisschen feiern - ihr könnt gerne mit vorbeikommen. Es gibt Chili con Carne - vielleicht reizt Euch das ein bisschen? Liebe Grüße anett

  3. admin

    Hallo Anett, das ist lieb gemeint, aber auch gegrillter Octopus, hausgemachtes Tzaziki und auf dem Grill bereitete Sardinen sind nicht zu verachten. Hier ist das Wetter auch stabil, und so lange man baden gehen kann, gibt es auch keinen Grund, abzufliegen. Du kannst uns ja ein bissele aufheben, gell? Schönen Tag noch und bis bald! Kerstin und Jens

  4. Anett

    Naja, ein Versuch war es wert, Euch hierher zu locken. Dachte ich mir schon, dass das nicht klappen wird ;-) Ich würde auch eine Portion Octopus und Zaziki nehmen mit viel Schafskäse - aber den erst, wenn Paul ausgezogen ist. Liebe Grüße anett

  5. Ronny

    Hallo Anett, ich wollte dir alles Liebe zum Geburtstags wuenschen. Hab allerdings nur Stefans alte email adresse, von daher dachte ich mir meine Wuensche hier zu lassen. Hoffe ihr feiert schoen am Wochenende. Alles liebe Ronny

  6. Anett

    Hallo ihr Lieben, #Ronny: danke für Deine Glückwünsche! :-) #Jens und Kerstin: Ich finde, es wird langsam mal wieder Zeit für einen neuen Bericht ;-) Konrads Gummilatschen werden langsam knapp. Hier gibt es ja leider so kleine Größen nicht. Falls Euch in Griechenland welche über den Weg laufen, könntet ihr bitte welche für ihn mitbringen? Ich befürchte eine mittlere Katastrophe, wenn er diese dann nicht mehr anziehen kann, weil sie nicht mehr passen. Er hat jetzt Größe 24/25 - das wär wirklich toll!!! Liebe Grüße anett, stefan, konrad und bauchzwerg paul

  7. tommi

    aldaaaaaaaaaaaaaaaaaa! lasst euch nich die ausweise vonden pakis klauen ... war ein nettgemeinter tipp griechischer cops vor drei jahren an gleicher stelle ... und wirdachten ihr seid in mazedonien,macht aufn rueckweg,wir wollen mici essen und warten bei uns inner kueche, gruesse auch von paul ciau ciau ps. wir warten hier, ne? also in hermannstadt ... (bis anfang nov)

  8. admin

    Hi Tommes, schön, mal wieder zu hören von euch. Wir sind zum Entschluss gekommen, euch beim nächsten Mal zu besuchen. Den Umweg wollten wir jetzt nicht nochmal bewältigen, hatten wir keine Nerven mehr zu. Sind wieder zu Hause im Muldental und gewöhnen uns wieder ein. Sehen wir uns eben hier, OK? Bis denne, Liebe Grüße von Kerstin und Jens

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