Griechenland 2008

Karpaten: Unsere Wanderversuche4 min read

29. August 2008

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Karpaten: Unsere Wanderversuche4 min read

Hochzeitsgesellschaft

Wir schulden Euch ja noch den Wanderbericht. Von Karlsburg benötigten wir wieder mal einen ganzen Tag zum fahren, bis Durau im Ceauhlau-Gebirge sind es 325 km. Straßen waren so weit OK, bis auf ein paar ganz wilde Verwerfungen unterwegs. Der Schock bei der Ankunft allerdings war weitaus größer, denn sattt des abgeschiedenen stillen Bergdorfs, in dem ein paar Wanderer ihre Touren vorbereiten und deshalb wohnen, empfing uns eine Touristenhochburg. Transparente, quer über die Straße gespannt, kündeten schon einige Kilometer vor Ortseingang von der Situation. Meine Herren, das hatten wir nicht erwartet! Trotzdem fanden wir erneut wieder nur wenige hundert Meter von der Ortschaft entfernt einen schönen Stellplatz, und unser erstes Feuer (endlich!) befriedete Situation und Pyomanenseele 🙂

Und am nächsten Tag ging es los – wandern war endlich angesagt! Schließlich wollen wir diesen Urlaub ja auch zur Umkehr nutzen – bewusster leben, weniger essen, mehr Bewegung… Was man sich eben so vornimmt (Achtung! Zwei Kilo weniger sind es bei mir schon – und das ohne jeden Sport ausser der gleich beschriebenen Ausnahme. Jaha!!!) Nachdem also Wanderschuhe angeschnallt, Rucksack gepackt und aufgeschnallt und die Karte studiert war, marschierten wir los. Allerdings kamen wir nur schätzungsweise 300 m. Da hielt uns ein Einheimischer auf und bedeutete uns gestenreich, dass wir irgendetwas ganz besonderes machen müssten. Der von uns auf der Karte erklärte Wanderweg wurde mit einer kurzen Handbewegung verworfen und ein energisches Kopfschütteln erhellte die Lage auch nicht wirklich weiter. Plötzlich winkte er und setzte sich in Bewegung, bedeutete uns, mitzukommen. Zunächst gingen wir auch unseren ausgesuchten Weg entlang, gabelten noch ein paar andere Wanderer auf, die, wie sich herausstellte, in der Pension wohnten, aus der unser Einheimischer uns erspäht hatte. Etwas später wussten wir dann, was der Mann wollte: Ein mächtiges Frühjahrshochwasser hatte zwei Brücken zerstört und den Weg weggerissen, so dass man nur auf Trampelpfaden weiterkam. Das hatte die gute Seele also gemeint…

Dankbar verabschiedeten wir uns und gaben Gas. Dass es übrigens immer nur bergauf ging, nur nebenbei. An einem schönen Wasserfall, an dem sich scheinbar sämtliche in Durau wohnenden Touris versammelt hatten, mussten wir uns erst mal stärken. Dann stiegen wir weiter hinauf, die meisten der lärmenden Wanderfamilien und Jugendgruppen hinter uns lassend. Es wurde wesentlich ruhiger und deshalb natürlich verstärkte sich auch das Karpaten-Wander-Gefühl. Dass es übrigens immer steiler wurde und selbstredend immer nur bergauf ging, nur nebenbei. Ein junges rumänisches Pärchen hatte sich mit uns verbündet und wollte mir uns gemeinsam den Gipfel erreichen. Oben gibt es eine Hütte (Cabana), in der ein vorzüglicher Schafskäse angeboten werden soll. Unsere Kräfte wurden ziemlich beansprucht, schließlich hatten wir lange nichts mehr gemacht. Aber die beiden warteten immer wieder geduldig auf uns. Dass es übrigens noch mal viiiel steiler geworden war und ausschließlich nach oben führte, muss ich ja nicht mehr eigens erwähnen. Naja, wie der Käse nun schmeckt, ob das rumänische Liebespaar es geschafft hat und wie es oben am Gipfel aussieht, müssen wir euch unterschlagen. Als es uns endlich so unheimlich geworden war, dass wir die zwei Stunden, die es nach bereits fünfstündigem Gipfelgang noch bis oben gedauert hätte, nicht mehr unter die Füße nehmen wollten (auf gut deutsch, wir kehrten um), zogen wir halt die Konsequenzen. Nichts muss schließlich, wir sind immerhin im Urlaub! Dass wir unterwegs frische Bärenspuren mitten auf dem Weg entdeckt haben, ist übrigens kein Joke.  Immerhin. Mit einer herrlich erfrischenden Dusche in der Pension unseres so großherzigen Führers zu Beginn (ihr erinnert euch?) und einem schönen Feuer belohnten wir uns für die Strapazen.

Über Piatra Neamt, Bacau und Galati kamen wir ins Donaudelta. Unterwegs hatten wir noch einen herrlichen Stellplatz am Fluß Siret bei Cosmesti, wo wir direkt am Ufer standen, den gesamten Sternenhimmel vor uns hatten uns den Abend genießen konnten. Das sind so die Momente, die diese Reise so kostbar und einmalig machen. Auch die Ballons für unseren Neffen Noah zum Schulanfang schickten wir in den Himmel, von den benachbarten einheimischen Campern freudig beklatscht.

 

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6 Kommentare
  1. der Tobeier

    Hallo Ihr Beiden, mit Freude beobachte ich euer Treiben und kommuniziere Selbiges im privaten Umfeld, auch da, und es erfreut mich besonders, dies berichten zu können, ist reges Interesse zu verzeichnen.... Die Schilderung eurer Abenteuer, welche einer Mixtur aus Exibitionismus und einem Orwell`schen „1984“ entsprungen zu sein scheinen, lässt es uns möglich scheinen, mit euch gemeinsam zu erleben! Siehst Du Jens, so was kommt raus, wenn man sonen Stahlhelmverschnitt aufprobiert im „Classic bike shop“ zu Berlin. Eine äußerst interessante Lage hat der Laden, genau zwischen Ferrari, Lamborghini und ähnlichen Niederlassungen. Aber genau das ist auch das Problem, da die großen Jungs dort ihre Spielzeuge kaufen, fällt meist noch`n Mopped mit ab so in Größenordnung der für die anderen Spielzeuge zu berappenden Mehrwertsteuer. Naja, kurz gesagt, ich hatte es mit netten Bouletten zu tun, aber die dealen nahezu ausschließlich mit Solomoppeds, wars wieder nix! Mussch haltehma bei dein dieler guggn! Ansonsten hatten wir 4 lustige Tage in Warnemünde, beim Mexicaner Wein für Frauen kostenlos, ich hatte zwei mit und er sich damit verzockt... Heute ist in der LVZ ein interessanter Artikel bezüglich unserer gemeinsamen Lieblings-IoM: ab nächstem Jahr starten dort auch in Sonderläufen Elektromotorräder... lass dir mal das Wort auf der Zunge zergehen: ELEKTRO MOTOR rad. Der letzte Wunsch meiner Philosophielehrerin ist damit in Erfüllung gegangen, ich habe verstanden, was ein antagonistischer Widerspruch im Hegelschen Sinne ist. So ihr Beiden, jetzt wünschen wie euch weiter eine gute Zeit, wir freuen uns auf die morgige BBL und verbleiben mit einem (Jens, du wirst es verstehen und Kerstin helfen) den-rechten-Arm-hochschwingen-und-Faust-auf-den Kopf-schlagen Der Tobeier nebst Gemahlin und Nachwuchs PS: Hat Kerstin eigentlich auf den Photos vom Imbisswagen gefüllte Bifteki an rumänische Gourmets vertickt?

  2. admin

    Mei o mei, da hattste wohl den Freitagnachmittag-Freizeitspaß-Moment??? :-) Schön, dass ihr so dabei seid, obwohl wir u ns keineswegs exhibistionistisch finden (war das jetzt richtig geschrieben?). Wir machen abends immer schön den Helge zu... Aber wenn ihr unsere Taten nachvollziehen könnt, isses ja schön und durchaus gewollt. Als Big Brother fühlst du dich ja sicher nicht so ganz unwohl, oder? Das mit dem Dealer betrübt mich, mit dem Mexicaner treibt mich zu einer gewissen Schadenfreude und mit Elektro erstaunt mich (und widert mich an!). Viel Spaß zur BBL, macht schön vorsichtig und grüßt schön. Das mit dem Imbisswagen eruiere ich noch. Sei freundschaftlich gegrüßt mit einem ordentlichen Hieb auf den Kopf von Jens

  3. admin

    Das ist doch der örtliche Polizeichef! Der Herr in Orange... Beim Gasbefüllen lernten wir ihn kennen, da er mit dem Gasbefüllstationsbesitzer verwandt war und justament in diesem Momentum auftauchte und uns das Donaudelta näher zu bringen suchte. Imbiss hatte noch geschlossen... :-)

  4. Knipser

    Hallo Kerstin und Jens, ich habe mich heute mal in Deinem Blog angemeldet damit Ihr immer mal wieder ein paar News aus der Heimat bekommt. Ich habe erst einmal die Seite durch geschmökert und muss schon sagen Ihr seid schon ganz schön rum gekommen. Ich nehme mal an, dass Ihr zur Saison-Abschlussfahrt nicht zurück seid und denke Ihr habt ne Menge zu berichten und das schreit schon jetzt nach ein zwei Bierchen und einer guten Zigarre. Passt gut auf euch auf. Kerstin und Walter

  5. Christa

    Hallo ihr Lieben, schön,wieder von euch zu lesen. Gut, dass ihr nicht so ehrgeizig gewesen seid, unbedingt den Schafskäse da oben probieren zu müssen! Besser noch, dass ihr dem Bären nicht begegnet seid, möchte mir so eine Begegnung gar nicht vorstellen... Bei uns ist alles i.O. Bin gespannt auf Bericht vom Delta! Bis dahin, liebe Grüße von MuChri.

  6. admin

    Hallo, sind jetzt in Vama Veche, haben viiieeel Wind, waren trotzdem baden, wollen heute grillen, mal sehen. Karpaten sind schon wieder sooo lange her... Walter: Das schreit auch nach Whisky!!! Mutti: Schafskäse gibts hier auch im Netto... :-) Erst mal liebe Grüße! Kerstin und Jens

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