Motorrad Reisen Von Miami nach San Francisco 2009

Von Carthage nach Claremore3 min read

21. Mai 2009

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Von Carthage nach Claremore3 min read

Rodeo in Claremore, Oklahoma

Heute war ein besonders interessanter Tag. Das merkt man auch an der vergleichsweise kurzen Strecke von 152 Meilen, die wir zurücklegten. Das lag zum einen an Red Oak II, einer Oase bei Carthage, die ein deutschstämmiger Multimillionär namens Friggelschmidt, tätig im Automobilgeschäft, im Stile längst vergangener Zeiten errichtete. Wo vor 20 Jahren noch ein Kornfeld war, stehen jetzt viele alte Gebäude, die anderswo ab- und hier wieder aufgebaut sowie einer Restaurierung unterzogen wurden.

Wir trafen nicht nur den Künstler Lowell Davis, der sich hier mit unzähligen Kunstwerken – Bildern und Skulpturen – verewigte, sondern wir bekamen auch noch eine Führung durch die alte Schule, das Gefängnis sowie das halbfertige Restaurant. Irgendwann, so der freundliche weißbärtige Vorarbeiter, werde man fertig sein und dann würde alles eröffnet für die Öffentlichkeit. Aber wann das sei? Er zuckte mit den Schultern und lächelte… (http://www.redoakii.com/). Auf dieser Seite heißt es: „A visit to Red Oak II is a visit to the past. You’ll see Grandpa Weber’s Blacksmith Shop, where Lowell’s great-grandfather practiced his trade, the Feed and Seed Store, the Old Phillip’s 66 Station which was originally located on old Route 66 near Red Oak and the General Store which was originally located in Red Oak, was run by Lowell’s father and was where Lowell learned to sculpt and paint.“

Nach einer Stunde ging es weiter und wir landeten in Kansas. Nur 13 Meilen lang ist die 66 hier, aber es gibt viel zu sehen. Zunächst in Galena, einem Ort, der wie eine Westernstadt vor 100 Jahren wirkt. Im „4 Woman on the Route 66“ hat sich Melba („Melba wie der Toast“) mit drei Freundinnen einen Traum erfüllt und ein kleines Cafe eröffnet. Sie erzählt, dass die Behörden die kleine Holzbrücke kurz vor dem Ort abreissen wollten und der Ort damit von der Route 66 abgeschnitten worden wäre. Also legte sie ein Besucherbuch in ihrem kleinen Laden aus und ließ alle Besucher unterschreiben. Damit bewies sie den Offiziellen, wie viele Leute den Ort besuchten und erreichte damit, dass die Brücke nicht abgerissen, sondern Geld für ihre Sanierung bereitgestellt wurde. Zum Schmunzeln auch der Wettbewerb, mit dem sie mit Gary aus Paris Springs (wir erinnern uns, einen Tag zuvor an der Tankstelle?) steht. Beide haben gewettet, wer einen Besucher länger aufhalten könne mit seinen Erzählkünsten. Gary hatte knapp mit 3 Stunden 15 Minuten geführt, bis ein polnischer Traveller des Wegs kam und sich so in das Cafe vernarrte, dass er geschlagene sechs Stunden blieb. Das war der haushohe Sieg für Melba… Während sie so erzählte wie ein Maschinengewehr, bekamen wir jeder einen Kaffee – gratis. So geht es zu an der Route 66.

In Baxter Springs aßen wir Mittag in einem kleinen Cafe, das in einer alten Bank eingerichtet war, die vor langen Zeiten einmal von Jesse James und seiner berüchtigten Bande überfallen worden war. Zeitgeschichte pur…Schon waren wir in Oklahoma, machten endlich etwas Strecke und blieben doch unbeabsichtigt in Claremore hängen. Hier waqr für den Abend ein Rodeo angekündigt. Wir suchten also ein Hotel und gingen dann zum Rodeo. Allerdings war erst der Ausscheid dran, und das Damenreiten um die Tonne streckte sich über zwei Stunden lang. Dann kamen die Männer, die arme kleine Kälbchen mit dem Lasso einfingen und nach Zeit fesselten. Bullenreiten kam nicht mehr und so machten wir wieder los. Mal was anderes, aber sehr langatmig. Die meiste Zeit widmete sich ein Traktorfahrer dem begradigen der Wettkampffläche – nicht gerade ein Aufreger…

3 Kommentare
  1. Jeannette Naumann

    Drei verschiedene Federal States an einem Tag - Hut ab! ;-) - "Dreiländereck" / Schade, dass euch das Rodeo nicht so gefallen hat, denn da geht es doch eigentlich heiß her, vor allem das ganze Drumherum. In Texas soll Rodeo echt ein super Event sein. Und da wollt ihr noch hin ...

  2. Jeannette Naumann

    Habe vergessen, mich ordentlich zu verabschieden - Hektik daheim, letztes Aufbäumen vor Schuljahresende, letzte Zweitkorrekturen, bevorstehende Klassenfahrt, Beurteilungen, Zeugnisse und ... das Altwerden :-( . Also ciao ihr Lieben, eure Janni + Männer

  3. Jeannette Naumann

    Sag ich ja - Altwerden... Die hezlichsten Glückwünsche von uns drei "Mädels" für die beiden "Bikerherren" zum Männertag! Seid lieb umarmt und geknutscht von Janni + Kerstin + Vera

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