Vegas verrückt: Hausverbot für Hoggies im New York, New York3 min read

Hoggies sind im New York nicht erwünscht

Was für eine Welt! Das zeigt sich Kalifornien von seiner schlechten (Wetter-)Seite, dann kommt auch noch Las Vegas hinzu: Regen und Gewitter heute in der Wüstenstadt. Und die Jungs, denen die Casinos gehören, scheinen noch mehr schlechte Filme zu schauen als der deutsche Durchschnittsbürger. Denn seit heute haben wir, WIR!, von der HOG im Casino des Superhotels New York, New York Hausverbot.

Da staunt Ihr, was? Klingt zwar komisch, ist aber so, würde Pickeldi jetzt zu Frederick sagen. WIr lungerten gerade so im Casino herum, die Mädels hatten sich in den Harleyladen im New York, New York gehechtet, da kamen plötzlich zwei wichtige Security-Typen um die Ecke und bauten sich vor uns auf. Er hasse es, das sagen zu müssen, aber in seinem Casino seien Colors (also unsere Kutten mit dem CLubaufnäher) verboten. Sie hätten schon so viel Ärger mit Motorcycle-Gangs (er sagte dies wortwörtlich) gehabt, da wolle man nun vorsorgen. Dies sei in allen Casinos der Stadt so. Auf den Einwand, wir seien aber gar keine Motorcycle-Gang, antwortete der Smarte, das wisse er, aber trotzdem: Niemand mit Kutte in seinem Casino.

Nun haben wir ja schon in Deutschland eine nahezu unerträgliche Situation, was die Vorverurteilung von Motorradfahrern mit Kutte betrifft. Da werden keine Spenden für obdachlose Kinder oder Krankenstationen angenommen, völlig übertriebene Personenkontrollen mit riesigem Aufwand bei Partys von Motorradclubs vorgenommen (mit Flutlicht, mit Mpi bewaffneten Polizisten und Leibesvisitationen) und damit der Eindruck erweckt, die Motorradclubs seien Verfassungsfeinde und zwanghaft kriminelle Elemente, denen man das Handwerk legen muss. Aber dass die HOG (Harley Owners Group) wegen des Tragens von Lederkutten mit Aufnäher aus dem Casino verwiesen wird, ist das Lächerlichste, was ich bisher in dieser Richtung gehört habe. Damit verallgemeinern die Casinobetreiber noch schlimmer und vorurteilsgesteuerter als die deutschen Behörden – und das will schon was heißen!

Unchuldiges Opfer übertriebener Security-Arbeit: Steffen K. aus L.

Naja, wir fanden das eher belustigend, dass man uns 123er jetzt in einen Topf mit den „Motorcycle-Gangs“ wirft, hängten die Klamotten wieder an die Bügel und wechselten die Lokalität. Übrigens nahm niemand anderes in keinem anderen Casino Anstoß an unseren Kutten.

Was macht man so alles in Vegas? Klar, einem tun die Füße weh. Denn der Strip ist lang und überall gibt es etwas zu sehen. Wir schlenderten durch Downtown, die Fremont Street, Luxor, Excalibur, New York (buis zum Rausschmiss), Venitian und andere. Wir pausierten im Harley-Davidson Cafe, bewunderten die Wasserspiele am Bellagio usw usf Die Zeit ist viel zu kurz, es gibt soviel zu sehen. Aber wir kommen ja noch einmal zurück, und es wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Walter und Albrecht trafen noch ihren Reiseleiter vom letzten Mal, der erneut mit einer riesigen Gruppe von ca 35 Leuten unterwegs war.

Tags zuvor waren wir nach kühlem Ritt – die Temperaturen waren auf 4 Grad zurückgegangen in den Bergen – über tolle Motorradstraßen ins ebenfalls nicht allzu warme Death Valley eingeritten. Wir saßen vorm Quartier und tranken ein paar Bier. Eine sehr gemütliche Runde. Im Death Valley schauten wir uns die imposanten Sand-Dünen an, den tiesften Punkt der USA am Badwater Point, schauten von Dantes View noch einmal hinunter ins Tal und ritten dann nach Vegas.

Es ist derzeit verrückt mit dem Wetter. Überall ist es nach der Wärme der letzten Wochen zu kühl, es regnet, Gewitter sind angesagt. Erst am Wochenende soll sich die Lage beruhigen. Wir hoffen das Beste, bisher sind wir wenigstens trocken geblieben. Für morgen sind für Kingman, unser näcjhstes Ziel, immerhin 21 Grad angesagt und teilweise Bewölkung. Ein erster Lichtblick…