Riding with the friends 2011

Treff mit einer Legende3 min read

21. Mai 2011

author:

Treff mit einer Legende3 min read

Es wird und wird nicht wesentlich wärmer – bei mickrigen 14 Grad fuhren wir zum Grand Canyon. Nun liegt dieser auch über 2000 m hoch, und da oben war es erwartungsgemäss nicht wärmer als unten. Wenigstens das Herz wärmten wir uns – in Seligman, dem lebendigsten und am wohl komplett erhaltendsten Ort der Route 66. Wir trafen den legendären Barbier Angel Delgadillo, der sich viel Zeit nahm.

Gestern Abend gab es vor unseren Zimmern noch eine Zusammenrottung. Teilweise saßen, teilweise lagen wir auf Cochkissen vor den Zimmern, quatschten, tranken Mist (den kanadischen) und rauchten). Das war schön. Nebenher lachten wir uns über die Fotos schlapp, die Walter und einen der thailändischen Mönche zeigten, die ebenfalls im Hotel abgestiegen waren. Einer von ihnen hatte jede Harley fotografiert, bat Walter ganz aufgeregt zum Foto und zeigte schließlich stolz sein Harley-Tattoo am Oberarm. Grüße aus einem vergangenen Leben…
Zunächst fuhren wir 120 km von Kingman auf der alten Route 66, hielten in Hackberry, einer kurz vor dem Zusammenfallen stehenden Bretterbude, die allerlei Route 66-Devotionalien bereithielt und jede Menge Fotos von Pin up-Girls auf der Männertoilette zeigt. In Seligman eine zweistündige Pause, ausgiebiges Einkaufen, Burger am Snowcab, Blaubeer-Muffins zwei Blöcke weiter und Ausschau halten nach dem großen, alten Mann der Route 66. Angel Delgadillo, im April 84 Jahre alt geworden, gründete einst die Route 66-Association mit und erweckte die alte ehrwürdige Straße wieder zum Leben. Er wurde direkt an der Route 66 geboren, wuchs dort auf und erlebte den Verfall seiner Geburtststadt mit, die nach dem Bau der Interstate und der damit einhergehenden Bedeutungslosigkeit der alten Straße rapide voranschritt – wie bei so vielen Städten an der Route 66. Also tat er was dagegen, stellte alte Route 66-Schilder auf, brachte ein wenig Pep ins die alten Häuser und erweckte damit das Flair der 50er und 60er Jahre. Heute ist die Strecke durchgehend ausgeschildert und tausende Touristen pilgern auf der „Motherroad“, die von Chicago bis Los Angeles reicht.


Angel nahm sich viel Zeit für mich, es kam auch glücklicherweise gerade kein Bus mit japanischen Touris vorbei. So konnten wir uns ausgiebig unterhalten, und Angel erzählte einiges aus seinem Leben. Dann suchten wir die Bilder von Willi, unserem Freund vom Thüringen Chapter, der vor zwei Jahren letztmals Angel besuchte. Wir fanden sie im Fotoalbum von Angel, und er lachte: „Ja, den kenne ich. Tough Guy!“ Er fragte, ob alles in Ordnung sei bei Willi (Ist ja, stimmts, Willi?). Nach einigen Fotos und dem Anbringen unseres Chapter-Pins an seiner Mütze ging die Fahrt weiter zum Grand Canyon.
Nach ereignisloser Fahrt über 130 Meilen (es wurde kälter, und wir havarierten mit Mühe durch zwei Wolkenbänke, aus denen es stark regnete, bekamen leichten Hagel ab und waren doch schneller als die Wolke) kamen wir am Canyon an. EInige nahmen dann den Hubschrauber, um sich dieses Naturwunder anzusehen, andere fuhren an der South Rim entlang und schauten von den View Points über 1000 m nach unten. Sprachloses Staunen…

6 Kommentare
  1. visitor111

    Hallo, habt Ihr kein Licht mehr oder sind die Apparate alle defekt oder wurden Euch abgenommen? Schade, keine Bilder mehr. Viele Grüße an die ganze Touri- Gruppe und weiterhin eine schöne Reise und uns Daheimgebliebenen weiter so tolle Berichte, gern auch wieder mit Fotos. Gibt es wenigstens einen, der sein Haupthaar geopfert hat oder wenigstens etwas Gesichtsbehaarung? Olaf ist ja fein raus, aber es gibt ja andere Kandidaten. Ich würde meinen Prachtbart opfern. Grüße Tino

  2. Jens

    Nicht gleich meckern, wenn man mit amerikanischer Techniktücke zu kämpfen hat. Freies Internet - so wirbt das Hotel, bietet aber gleichzeitig das langsamste Netz des Planeten. Heute morgen ist es mir dann endlich gelungen, die Biler zu laden. Haare sind noch alle dran! Jens

  3. visitor111

    Na, geht doch! Schade eigentlich, dass Ihr noch Eure Skalps habt, hätte ne schöne Wärmedecke, mindestens einen Pulli oder ein 123-Häkel-Maskottchen gegeben, jedenfalls wenn Ihr zusammenlegt. Na so wird wenigstens der Kopf nicht kalt. Übrigens ca. 40% des Wärmeverlustes geht über den Kopf, Eure Entscheidung war weise, passt blos auf die anderen Mitreisenden auf!

  4. Mic

    Hättet Ihr mich mitgenommen, wäre dat Wetter ooch better! Wirklich! Mein Neid ist immer noch mit Euch Ihr Roggäääärs! Wie immer tolle Bilder. Und jetzt bestell ich Euch mal vernünftiges Wetter! der neidzerfressene Mic

  5. TomKa

    ein barbier?echt?ich will allet wissen!!!!

  6. Mic

    *räusper! Tröstet mal den Jens!!! Wenn er wiederkommt, gibt es keinen FC Sachsen mehr! Nehmt ihn in den Arm, streichelt ihn...

Kommentar schreiben