Coastride: From East to West 2011

A Day in the Bikertown2 min read

9. April 2011

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Wie ist so ein Tag in einer Stadt, die sonst mit ihren 25 000 Einwohnern einen ganz normalen Eindruck macht und eher schläfrig und lanweilig wirkt, derzeit aber über 150 000 Bikern ein Festplatz, Mittelpunkt und Party-Ort ist? In Leesburg, Florida, ist Bikefest – und wir mittendrin.

Wir stehen früh auf gestern. Wir sind mit Rachel, der Presse-Tante des Festivals, verabredet. Sie erzählt uns erst mal ne Menge, fährt uns dann auf einem Golfcar durch die Partymeile und erklärt uns das Festivalgelände. Sehr nett, sehr bemüht.

Trotz aller Hektik – in der Tür erschien plötzlich ein völlig übernächtigter Orga-Leiter und machte uns gruseln – nahm sie sich Zeit und zeigte uns alles. Später erkundeten wir die sich langsam füllenden Straßen, guckten bei den vielen Ständen rein und schlenderten so herum. Hier gibt es viele ältere und alte Biker, und was auffällt, sie sind meist echt cool. Natürlich gibt es auch Poser, so wie den BossHoss-Fahrer in unserem Hotel, der riesig am Gasgriff rumdreht und das Ding wohl wirklich als Schwanzverlängerung ansieht und es scheinbar auch richtig braucht. Wir schauen auch im Rats Hole Museum rein, wo eine Ausstellung schöner Custom-Bikes stattfindet. Ted Smith, ein hier sehr bekannter Custom-Schmied, nimmt sich Zeit für ein Foto und erklärt ein wenig die ausgestellten Bikes.

Als es zu heiß und anstrengend wird, beschließen wir, eine kleine Ruhepause einzulegen, essen einen  Happen in einer völlig überfüllten Kneipe an der Mainstreet, in der wir zusammen gequetscht wie die Heringe auf unseren Burger warten. Nach Dusche und Nickerchen sind wir fit für den Abend und ziehen zum Miss Bikini Contest. Ein Mädel aus Rumänien, zwei Puertoricanerinnen und die örtlichen College-Schönheiten streiten um den Titel der “Miss Bikefest 2011”, unterstützt von den örtlichen Sponsoren. Das drückt sich so aus, dass Miss Anheuser Busch gegen Miss Gator Harley Davidson antreten muss. Irgendwann verdrücken wir uns, wer gewinnt, sehen wir gar nicht mehr.

Wir treffen noch den leicht verrückten Eddy, der schwört, dass er das lauteste Bike des ganzen Treffens sein Eigen nennt, und auch in Daytona, Sturgis und bei anderen Treffen wäre das so gewesen. Als Beweis will er das gelbe Monstrum starten, aber die Batterie hat den Geist aufgegeben. Künstlerpech…

Ein Bierchen später finden wir die Jägermeister-Bühne mit nur wenigen Besuchern davor, auf der gerade ne echt geile Band abrockt. Der Sänger scheint das Leben wirklich zu lieben, schwenkt sein Bier und holt alle Mädels auf die Bühne, die er kriegen kann. Er preist die Vorzüge des örtlichen Jailhouses und lockt die Mädels mit der Aussicht auf ein Nümmerchen in einem kleinen Zelt neben der Bühne. Auch das geht mal zu Ende, und wir gehen wieder in unsere Schnarchhöhle, um Winterschlaf haltende Bären zu imitieren.

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