Coastride: From East to West 2011

Willkommen in Kaliforniens Kältekammer3 min read

19. April 2011

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Willkommen in Kaliforniens Kältekammer3 min read

Wir haben ein richtig schlechtes Gewissen: Nur 275 Meilen heute, also 442 Kilometer – man kommt sich ja wie ein Tagedieb und Faulenzer vor! Aber im Ernst: So schlecht war das auch wieder nicht, denn wir hatten ab Barstow gleich mit extremen Windböen zu kämpfen. Auf dem Highway 58 kämpften wir uns durch die Mojave-Wüste und dann durch die Sierra Nevada, die letzten Ausläufer der Rocky Mountains. Extreme Fallwinde, die von den steilen Bergflanken hinunterbliesen, machten uns das Leben schwer.

Natürlich wurde es weiter oben auch kälter, so dass wir die kälteste Stelle der Fahrt hier in Kalifornien erreichten. Jens zog sich in Tecahachee auf dem Parkplatz von McDonalds um, schlüpfte erstmals auf der Fahrt in Lederhose und Windbreaker. Nur, um eine halbe Stunde später, nach der Fahrt hinunter ins Tal, fluchend wieder alles auszuziehen. Denn unten war es warm, klar. Und der Geruch! Herrlich, diese Mischung aus Zitrus, Orange und frischem Gras in der Luft. Man konnte gar nicht genug einsaugen von diesem Wohlgeruch.

Schnell durch Bakersfield gehuscht, dann weiter auf der 58 Richtung Morro Bay. Und jetzt erlebten wir die schönste Strecke unserer gesamten bisher zurückgelegten 3783 Meilen, also 6018 km! Erst wand sich die gute ausgebaute Straße die Berge hoch, so dass man ins St. Joaquim Valley hinunter schauen konnte, wo ein Fünftel der Weltproduktion an Obst und Gemüse produziert wird. Endlich Kurven, die denen in den Alpen um nichts nachstanden! Links und rechts,hoch und runter wand sich die Straße, und wir genossen es in vollen Zügen. Dann führte uns das Betonband wieder nach unten, mitten hinein in sattgrün schimmernde Weiden, so weit das Auge reicht, nur unterbrochen von herrlichen alten Bäumen. WUnderbar – so muss das Paradies ausgesehen haben, dass sich die Siedler, die damals aus dem Mittleren Westen nach Kalifornien kamen, in ihren Träumen vorgestellt haben. Wir konnten es nun nachvollziehen (Lesetipp: John Steinbeck: Früchte des Zorns). In Morro Bay checkten wir ins Best Western ein, kurz nach fünf – einfach ungewohnt. Hier herrscht eine Hundekälte, denn es herrscht der berühmte Nebel, der die Küste so oft einhüllt. Warme Luft trifft kaltes Wasser und so…

Morgen erreichen wir die letzte Etappe unseres Coastrides – San Francisco.

Was WWissenswertes aus Wiki zum Thema Nebel:

Das mediterrane Klima wird stark von der Lage San Franciscos an der Küste des Pazifik beeinflusst, insbesondere durch den aus nördlicher Richtung kommenden, kalten Kalifornienstrom. Die Sommer sind deshalb kühler als in anderen Regionen vergleichbarer geografischer Breite und fast regenfrei. Die wärmsten Monate sind September und Oktober, ebenfalls ungewöhnlich für diese geografische Lage.

Die Winter sind vergleichsweise mild und niederschlagsreich, Frost gibt es nur sehr selten. Die Tagestemperatur im Sommer reicht von 15 bis 25 Grad Celsius. Bekannt sind aber auch die morgendlichen Nebelschwaden, die vom Meer her über die Hügel ziehen. Dieser Advektionsnebel entsteht dadurch, dass sich die durch Westwinde transportierte, relativ warme, feuchte Luft vom offenen Meer kommend über dem Kalifornienstrom abkühlt und kondensiert. Ebenso bekannt sind die sehr unterschiedlichen Mikroklimate. So kommt es vor, dass es am Golden Gate empfindlich kühl und im Stadtzentrum gleichzeitig hochsommerlich warm ist.

3 Comments
  1. Knipser

    Moin moin, jetzt ist wohl die Luft raus oder war die letzte Bar so toll? "Nur" 442 Km, hm da hättet ihr bei eurem bisherigen Runs auch mal einen Tag Pause machen können und die Minietappe an die Nächste mit angehängt. Wieso ist das eigentlich so frisch bei euch? Bei uns haben sie zu Ostern auch 25 C° angesagt da habe ich in CA etwas mehr erwartet. Hast Du meine SMS bekommen?? Kannst ja mal einen Spruch machen dazu. Das Packet ist schon wieder auf dem Rückweg. Also dann, noch drei Sonntage und dann.... Grüße vom Knipser

  2. tobeier

    da hatter Recht, der Knipser, erst rasen se los, als gäbs kein Morgen und sie hätten Angst vorm Versacker in `ner Kneipe und jetzt machen se einen auf "harte Chaptertourer"... grinster, der tobeier

  3. MuChri

    Jens, mir gefallen die Fotos diesmal besonders gut !!

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